Ausbildung als Feinwerkfeinwerkmechaniker*in

Deine Ausbildung als
Feinwerkfeinwerk­mechaniker*in

Du magst den Wechsel zwischen hart und zart? Dann ist Feinwerkmechanik Dein Ding. Im Betrieb und in der Berufschule lernst Du, wie Du Metall in Bauteile für feinmechanische Geräte verwandelst. Nach dem zweiten Lehrjahr wählst Du Deinen Schwerpunkt: Maschinenbau, Feinmechanik, Werkzeugbau oder Zerspanungstechnik (in manchen Regionen auch als "Zerspanungsmechaniker*in" bekannt).

Mit räumlichen Vorstellungsvermögen, Geräten wie Messschiebern und 3D-Programmen entwirfst Du Baupläne und setzt sie um. Präzision ist Pflicht: Manchmal kommt es auf den Tausendstel eines Millimeters an. Du drehst, fräst und bohrst. Du misst, programmierst und prüfst. Dafür arbeitest Du mit topmodernen Geräten wie CNC-Maschinen, Laserscannern und kollaborativen Robotern. Herstellen kannst Du alles: von kleinen Bauteilen für Triebwerke bis zu ganzen Fertigungsanlagen für die Industrie.

  • Dauer der Ausbildung

    3,5 Jahre

  • Ausbildungs­vergütung

    800 - 1.060 €
    pro Monat

  • Empfohlener Schulabschluss

    Mittelschul­abschluss
    oder höher

Die Ausbildung eignet sich für Dich, wenn Dir diese Schulfächer liegen:

  • Werken
  • Mathe
  • Pyhsik

Diese Eigenschaften bringst du mit:

  • Analytisches Denken
  • Interesse an Technik
  • Handwerkliches Geschick
  • Genauigkeit
  • Zeichentalent

Feinwerkmechaniker*in
- so läuft Deine Ausbildung ab

Die duale Ausbildung im Metallhandwerk vereint das Beste aus zwei Welten: Theorie in der Berufsschule und Praxis im Betrieb. So lernst Du Deinen Beruf von allen Seiten kennen. Nach den Prüfungen hast Du einen Abschluss in der Hand, der überall anerkannt ist.

Die Ausbildung dauert 3 1/2 Jahre. Der erste Teil der Gesell*innenprüfung findet nach etwa 18 Monaten statt, der zweite am Ende der Ausbildung. Beide Prüfungsteile zusammen ergeben Deine Abschlussnote.

Du möchtest wissen, was während Deiner Ausbildung passiert?

Hier ein Überblick:

1. Ausbildungsjahr

Deine duale Ausbildung beginnt. Jetzt kannst Du in der Berufsschule und im Betrieb zeigen, was Du drauf hast.

12 volle Wochen pro Jahr hast Du Blockunterricht. Dann konzentrierst Duch Dich voll und ganz auf den Lernstoff. Den größten Teil Deiner Ausbildungszeit verbringst Du aber in Deinem Betrieb.

Betrieb

In Deinem Betrieb lernst Du die Basics: Wie Du mit Team und Kund*innen sprichst, wie Du Arbeitsabläufe planst, wie Du Material mit Werkzeugen und Maschinen bearbeitest und die Ergebnisse kontrollierst und beurteilst. Dein/e Ausbilder*in ist immer da, wenn Du Fragen hast. Deine Wochenarbeitszeit beträgt 40 Stunden, 8 Stunden täglich. (Urlaub hast Du natürlich auch!)

Berufsschule

In der Berufsschule bekommst Du das dazugehörige Wissen. Dein Stundenplan ist eine Kombination aus Allgemeinbildung und praktischem Werkstattunterricht durch erfahrene Fachleute.

2. Ausbildungsjahr

Im zweiten Ausbildungsjahr vertiefst Du, was Du bisher gelernt hast. Außerdem erlernst Du viele neue Skills und Techniken, die Du als Feinwerkmechaniker*in brauchst.

Betrieb

Dein Team vertraut Dir, Du übernimmst immer mehr Verantwortung. Dazu gehört, dass Du an die großen Geräte darfst: Du drehst und fräst Bauteile. Du programmierst computergesteuerte Werkzeugmaschinen. Und Du planst und baust Steuerungstechnik, als z. B. eine hydraulische Hebebühne oder Druckluftgeräte.

Berufsschule

In der Berufsschule bekommst Du das theoretische Wissen zu den praktischen Projekten in Deinem Betrien. Du erfährst, wie Du Skizzen liest, Arbeitspläne aufstellst und die Qualität Deiner Arbeit prüfst.

Gesellenprüfung Teil 1

In Teil 1 der Gesell*innenprüfung beweist Du, dass Du echte Aufträge planen kannst.

Schriftliche und praktische Prüfung

Du bekommst eine Arbeitsaufgabe gestellt. In einer bestimmten Zeit sollst Du ein vorgegebenes Werkstück planen und fertigen, z. B. eine Schaltklinke für ein Motorradgetriebe. Dabei zeigst Du, dass Du

  • manuelle und maschinelle Bearbeitungstechniken beherrschst,
  • über Sicherheit und Gesundheitsschutz Bescheid weißt,
  • einen Arbeitsplan sowie ein Prüf- und Messprotokoll anfertigen kannst,
  • die Fertigung inkl. aller Arbeitsschritte hinbekommst und
  • fachbezogene Probleme lösen kannst.

Zur Prüfung gehört auch noch ein kurzes Fachgespräch von maximal 15 Minuten.

3. und 4. Ausbildungsjahr

Nach Teil 1 der Gesell*innenprüfung entscheidest Du Dich für einen von vier Schwerpunkten.

Maschinenbau

Du fertigst Schweißkonstruktionen, montierst technische Systeme und programmierst automatisierte Anlagen. Wenn Du fertig bist, entstehen beeindruckende Maschinen, z. B. Klimaanlagen oder Bohrgeräte für Erdwärme.

Feinmechanik

Du stellst feinmechanische Systeme her und kannst sie programmieren. Dazu zählen z. B. hochpräzise Messinstrumente oder Navigationsgeräte für Flugzeuge.

Werkzeugbau

Du baust Werkzeuge aus Metall, indem Du abträgst, stanzt und formst - also alles an Techniken einsetzt, die Du kennengelernt hast. Die Industrie braucht Deine Werkzeuge, z. B. zur Produktion von Verpackungen.

Zerspanungstechnik

Deine Spezialität ist das Drehen und Fräsen hochpräziser Bauteile mit computergesteuerten Werkzeugmaschinen. Du verleihst Deinen Werkstücken buchstäblich den richtigen Schliff.

Gesellenprüfung Teil 2

Du absolvierst eine praktische und eine schriftliche Prüfung.

Praktische Prüfung

Im praktischen Teil beweist Du, dass Du echte Kundenaufträge ausführen kannst. Du zeigst, dass Du

  • Kund*innen verstehst und berätst;
  • alle notwendigen Bauteile und ihre Funktionen kennst,
  • über das notwendige Know-how verfügst: Berechnungen, Zeichnungen, Bauphysik, Fertigungs- und Steuerungstechnik, Gefahrenquellen,
  • das Projekt von der Planung über die Fertigung bis zu Kontrolle und Montage im Griff hast.

Schriftliche Prüfung

Die schriftliche Prüfung besteht aus einem Teil mit Auswahlantworten und einem Teil mit offenen Fragen. Dabei kommen viele Themen vor, die in Deiner späteren Karriere wichtig sind, z. B. Unternehmensformen und Existenzgründung.

Finde Deinen Ausbildungsbetrieb

Starte Deine Karriere in einem Ausbildungsbetrieb einer bayerischen Metallinnung. Innungen sind regionale Zusammenschlüsse von Handwerksbetrieben, die sich für gute Nachwuchsarbeit stark machen. Gut für Dich: Dort bekommst Du eine erstklassige Ausbildung.

Starte die Karriere an Deinem Wunschort

Hast Du Dich schon entschieden und suchst einen Ausbildungsbetrieb? Oder bist Du einfach neugierig, welche Unternehmen in Deiner Nähe Stellen anbieten? Hier findest Du es heraus.

Tippe einfach einen Ort in das Feld.

Digitalisierung
in der Ausbildung

Digitale Technik ist längst im Metallhandwerk angekommen. Planung und Entwicklung von Konstruktionen, computergesteuerte Maschinen, Zusammenarbeit mit Bauherr*innen und Architekt*innen: In all diesen Bereichen arbeiten Metallhandwerker*innen mit modernen Lösungen. In der Ausbildung beschäftigst Du Dich u. a. mit:

  • CNC-Maschinen und automatisierte Fertigung
  • KI
  • 3D-Druck
  • Laserscanning
  • Kollaborative Roboter (Cobots)
  • Maschinendatenerfassung

Karrierechancen
ohne Ende im Metallhandwerk

Die Ausbildung im Metallhandwerk ist eine Garantie auf einen gut bezahlten und sicheren Job. Außerdem ist sie ein Sprungbrett für eine tolle Karriere. Planst Du die Selbstständigkeit? Möchtest Du Dich spezialisieren? Oder studieren? Du hast alle Möglichkeiten.

  1. Abgeschlossene Ausbildung als Feinwerkmechaniker*in / Geselle*in

    Herzlichen Glückwunsch! Du hast Deine Ausbildung erfolgreich absolviert und Deinen Gesell*innenbrief in der Tasche. Du verfügst über eine Menge toller Fähigkeiten und bist eine begehrte Fachkraft im Metallhandwerk und in vielen weiteren Branchen, z. B. in der Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau und in der Medizintechnik. Aber es geht noch mehr. Viel mehr.

    Diese Fähigkeiten hast Du erlernt

    • Feinwerktechnik
    • Maschinentechnik
    • Oberflächentechnik
    • Zerspanungstechnik
    • Technische Zeichnungen anfertigen
    • Elektronik
    • CNC-Kenntnisse
    • Wartung, Reparatur, Instandhaltung
    • Qualität sichern
    • Kund*innen beraten
    • Projekte leiten
  2. Gesell*in-Plus

    Zwischen Gesell*in und Meister*in kann eine ganze Menge passieren - wenn Du willst. Mit der Weiterbildung Technische Fachwirt*in (HWK) stärkst Du Deine kaufmänischen Skills. Du kannst auch in die Ausbildung der Ausbilder (AdA) starten und künftig dem Nachwuchs beibringen, was Du schon kannst. Oder Du spezialisierst Dich auf bestimmte Technologien wie CNC-Maschinen, Schweißgeräte oder Solarmodule.

    Diese Qualifikationen kannst Du erwerben

    • Techn. Fachwirt*in (HWK)
    • Ausbildung der Ausbilder (AdA)
    • CNC-Fachkraft
    • CAD-Fachkraft
    • SPS-Fachkraft
    • Fachbauleiter*in
    • Solartechnik
    • Schweißtechnik
    • Abi-Meister*in
    • Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Metallhandwerk
  3. Meister*in

    Nach der Meister*innenprüfung weißt Du alles, was Du für die Gründung und Leitung eines Handwerksbetriebs und für die Ausbildung des Nachwuchses brauchst. Selbstständigkeit ist nicht Dein Ding? Werde Techniker*in! Du lernst viel über Konstruktion, Berechnung und Betriebswirtschaft. Damit wirst Du zur begehrten Fachkraft im Metallhandwerk. Oder Du studierst. Das geht auch ohne Abi. Viele Unis bieten Studiengänge für Handwerker*innen mit Berufserfahrung an.

    Diese Qualifikationen kannst Du erwerben

    • Feinwerkmechanikermeister*in
    • Techniker*in
    • Bachelor of Science
    • REFA-Techniker*in
    • Internationale Schweißtechniker*in
  4. Meister*in-Plus

    Du hast noch nicht genug? Wie wäre es mit einer Karriere an der Uni? Du kannst Maschinenbau studieren und Deinen "Doktor" machen. Du kannst Dich auch zur/m Sachverständigen ernennen lassen und z. B. bei Rechtsstreitigkeiten beraten. Oder Du baust Dein kaufmännisches Wissen aus und gehst in Richtung Management. Alle Wege stehen Dir offen.

    Diese Qualifikationen kannst Du erwerben

    • Betriebswirt*in im Handwerk
    • Master of Science
    • Promotion
    • Öffentlich bestellte/r und vereidigte/r Sachverständige/r
  5. Unbegrenzte Karrierechancen

Nachhaltigkeit
im Metallhandwerk

Dir ist Umweltschutz wichtig? Innungsfachbetriebe setzen sich für nachhaltigere Produktion ein. Sie sparen Energie, vermeiden Abfall und gehen verantwortungsvoll mit Gefahrenstoffen um. Zertifiziert nachhaltige Betriebe erkennst Du am Gütesiegel Umwelt.

Mehr erfährst Du unter www.guetesiegel-umwelt.de.

Deine Ansprechpartnerin